Vor knapp einer Woche, am 29. April ist Star Wars Pinball VR erschienen. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei um ein Flipper-Spiel, dessen Tische von unser aller Lieblingsuniversum inspiriert sind, und das wir diesmal in virtueller Realität erleben dürfen. Mit freundlicher Unterstützung von Zen Studios konnten wir uns sowohl die Quest-, als auch die PCVR-Version auf der HTC Vive ansehen und für euch rezensieren.
Das Spiel orientiert sich vom Prinzip stark an der 2D-Variante Star Wars Pinball bzw den Star-Wars-Tischen von Pinball FX3, die bereits seit einigen Jahren für verschiedenste Plattformen erhältlich sind. Wer diese Spiele kennt, wird hier wenig Neuerungen finden und kann bei Interesse direkt zur technischen bzw. VR-Umsetzung am Ende dieser Rezension springen.
Das Spielprinzip von Flippertischen hat sich auch in diesem neuen Spiel nicht verändert. Es gilt durch Betätigung der namensgebenden Flipper eine Kugel möglichst geschickt über den Tisch zu schicken und so möglichst viele Punkte zu sammeln. Weit darüber hinaus geht das Gameplay dann auch wirklich nicht. Die Steuerung der Flipper funktioniert über die Schultertasten des Controllers (dazu aber später noch mehr). Zusätzlich gibt es die Möglichkeit den Tisch zu neigen sodass wir einen feststeckenden Ball lösen können und je nach Spielmodus noch Machtfähigkeiten, die kleine Boni bieten.
Spielen können wir auf insgesamt acht verschiedenen Tischen, die teilweise schon aus früheren Spielen bekannt sind und sich je einem Themengebiet zuordnen lassen. Konkret gibt es Tische zu The Mandalorian, Rebels, Rogue One, je einen zu jedem Film der klassischen Trilogie, sowie einen Tisch namens Masters of the Force und einen namens Classic Collectibles. Die Tische sind allesamt liebevoll und voller Details gestaltet. Auf den Tischen erwarten uns bekannte Szenen und Charaktere und wir können beispielsweise die Geschichte der ersten Staffel The Mandalorian nachspielen. Oder es gilt der Rebels-Crew gegen das Imperium zu helfen oder oder... Umgesetzt sind diese Geschichten natürlich alle in Form von Zielen, die wir mit der Kugel treffen müssen. Untermalt werden sie aber durch Original-Soundeffekte, -Musik, -Voicelines und auch animierte Szenen auf den Tischen.
Es bleibt aber dabei, dass Star Wars Pinball VR nur für diejenigen geeignet ist, die mit Flippern im Allgemeinen Spaß haben. Dann kommt die wirklich schön umgesetzte Atmosphäre der Tische aber auch gut zur Geltung und hebt das Spiel für Fans auf ein neues Level. Wem Flippertische dagegen schon immer zu langweilig waren, der wird auch hier keine Offenbarung finden.
Spielen können wir alle Tische in drei verschiedenen Modi. Die simpelsten sind dabei der Classic- und der Arcade-Modus. Im Classic-Modus spielen wir den Tisch auf ganz gewöhnliche Weise und versuchen mit den zur Verfügung stehenden Kugeln möglichst viele Punkte zu erreichen. Der Arcade-Modus unterscheidet sich davon nur insofern, dass wir zusätzliche Machtfähigkeiten zur Verfügung haben. Diese können beispielsweise die Zeit verlangsamen oder geben für eine gewisse Zeit Bonuspunkte für bestimmte Ziele und Herausforderungen. Es handelt sich um kleine Boni, die richtig eingesetzt viel bringen können, aber das Spielprinzip nicht großartig verändern. Beide Modi haben eigene Bestenlisten sodass wir uns mit Spielern auf der ganzen Welt messen können.
Die eben bereits erwähnten Machtfertigkeiten schalten wir frei indem wir Fortschritte im Karrieremodus machen. Dabei handelt es sich um sogenannte Operationen in deren Verlauf wir Holochron-Stücke freischalten für die wir uns dann wiederum Machtfähigkeiten kaufen können. Karriere heißt hier aber nur, dass wir in einer vorgegebenen Reihenfolge verschiedene Tische mit verschiedenen Herausforderungen spielen. So kann es hier zum Beispiel sein, dass wir ein Zeitlimit statt einem Kugellimit bekommen oder auf andere Art eingeschränkt werden. Nett wäre es gewesen, wenn die Herausforderungen beispielsweise noch in eine kleine Geschichte verpackt worden wären. So ist die Motivation rein zum Sammeln der Holochron-Stücke nicht all zu groß.
So weit war alles aus vorigen Spielen bekannt, wirklich neu dagegen ist die VR-Umsetzung. Dabei handelt es sich allerdings leider um ein zweischneidiges Schwert. Auf der positiven Seite anzumerken ist natürlich die Atmosphäre. Wir können hier wirklich vor dem Flippertisch in Lebensgröße stehen und sind dadurch näher am Gefühl eines echten Flippertisches dran als das auf einem Bildschirm je möglich wäre. Im Totales-Eintauchen-Modus (ja, die Übersetzung ist nicht immer gelungen) können wir uns sogar auf dem Tisch selbst platzieren. Die Kugel ist dann plötzlich einen Meter groß und wir stehen mitten im Geschehen. Das ist zwar visuell eindrucksvoll, reduziert die Übersicht aber doch stark, sodass diese Ansicht zum Spielen kaum geeignet ist.
Zusätzlich stehen uns beim Spielen je nach Tisch bekannte Figuren buchstäblich zur Seite. Der Mandalorianer, Krennic flankiert von zwei Todestrupplern oder sogar der Imperator stehen in Lebensgröße und voll animiert neben dem Tisch und reagieren darauf wie gut wir spielen. Das trägt sehr schön zur bereits gelungenen Atmosphäre der Tische selbst bei, kann aber auch unter Umständen fast schon bedrohlich werden.
Zusätzliches Highlight der VR-Umsetzung ist der Raum in dem die Tische stehen. Wir haben hier unseren eigenen Star-Wars-Keller in dem beispielsweise eine lebensgroße Statue von Jabba und ein Speederbike stehen. An einer Jukebox können wir die Hintergrundmusik aus den bekannten Star-Wars-Soundtracks einstellen. Weitere Dekorationen wie Helme, Poster, Modelle von Fahrzeugen oder lebensgroße Statuen anderer Charaktere sowie neue Musikstücke schalten wir durch das Erreichen hoher Punktzahlen auf den Flippertischen frei und können diese dann nach Belieben in den Regalen verteilen. So können wir uns unser eigenes virtuelles Sammlerzimmer kreieren. Anders als in den früheren Star Wars Pinball Spielen haben wir dadurch eine zusätzliche Motivation, da gute Leistungen am Tisch eben in sichtbaren Belohnungen resulieren.
Alles in allem ist die VR-Umsetzung damit auf den ersten Blick beeindruckend gelungen. Sie schwächelt allerdings stark auf der technischen Seite. An erster Stelle steht da, dass am PC anders als angegeben keine Motion Controller (nicht mal die Tasten) unterstützt werden und wir stattdessen mit einem Gamepad spielen müssen. Das Gefühl echt mit dem Tisch zu interagieren geht dadurch natürlich verloren. Auf der Quest funktionieren die Controller zwar, aber auch nur in Form ihrer Tasten. Interaktion mit der Umgebung, zum Beispiel indem wir Dekorationen in die Hand nehmen können, fehlen vollständig. So bleibt die VR-Umgebung zwar hübsch anzusehen, aber nicht mehr. Im Jahr 2021 kann man von VR-Spielen durchaus mehr erwarten. Dazu kommt, dass die Grafik auf der Quest zwar in Ordnung ist, man aber spätestens am PC durchaus eine bessere Qualität hätte erwarten können. Auch die Steuerung um sich im Raum zu bewegen lässt zu wünschen übrig. Es gibt nur "smooth locomotion", also das Bewegen mittels Control-Stick. Teleportation für Spieler, die anfällig für Motion Sickness sind, gibt es keine. Allerdings kann man zwischen schrittweiser und kontinuierlicher Drehung umschalten. Ein weiteres Problem, das man dem Spiel allerdings nicht selbst vorwerfen kann, ist das die Tischbeschriftungen bei VR-Headsets mit niedriger Auflösung teilweise schlecht lesbar sind. Dadurch wird es schwieriger herauszufinden wo genau man seine Kugel hinspielen will.
Insgesamt ergibt sich so, wie schon bei den vorigen Einträgen eine gelungene Kombination des Flipperspielprinzips mit der Star-Wars-Lizenz. Die Tische sind sehr atmosphärisch umgesetzt und bieten im Rahmen des Flipper-Prinzips gute Abwechslung. Wer daran Spaß hat wird ihn auch hier finden. Die VR-Umsetzung mit dem Sammlerraum sorgt zwar für eine nochmal erweiterte Atmosphäre und mit den Sammelgegenständen für zusätzliche Motivation, bleibt aber hinter ihren Möglichkeiten zurück. Die Grafik sollte besser sein und durch die fehlenden Motion Controller bleibt es leider bei einer leblosen Umgebung. Zumindest ein bisschen echte Interaktion auch mit dem Flippertisch hätte dem Spiel wirklich gut getan. Wer aber einfach in einer schönen (und sehr nerdigen) Umgebung an einem lebensgroßen Flippertisch stehen (oder sitzen) will ohne dafür das Haus verlassen zu müssen, der wird hier fündig werden.
Wenn ihr selbst in die Welt der Flipper eintauchen wollt, dann findet ihr das Spiel je nach VR-Headset an unterschiedlicher Stelle. Die PC-Version (offiziell unterstützt sind HTC Vive und Oculus Rift) findet ihr bei Steam für 20,99€, die Oculus Quest Version (NICHT die Oculus Rift Version) gibt es im Oculus Store ebenfalls für 20,99€ und die PSVR-Version natürlich im Playstation Store allerdings für 24,99€.
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Ich habe den Flipper (für die Ouculus Quest 2) bereits am Erscheinungstag, mit meinem 25%-Willkommensrabatt, geholt und bin eigentlich recht zufrieden damit. Der Flipper macht Spass und ich spiele ihn auch gerne.
Natürlich ist das für mich kein abendfüllendes Game aber einfach mal so ne Runde flippern macht mit dem SW-VR-Flipper auf jeden Fall Spass.
Was ich an dem Game als verbesserungswürdig emfinde Ist neben ein paar Steuerrungs-Sachen, tatsächlich auch die Tatsache dass man die Collectibles nicht in die virtuellen Hände nehmen kann.
An der Steuerung stören mich tatsächlich 2 Dinge:
1. würde ich Auswahlen gerne mit dem Trigger anstatt dem "A"-Button treffen und
2. würde ich die Feder für den Start der Kugel gerne mit dem rechten Joystick spannen.
Dark Yoda FDS
Dark Yoda FDS
Hab mir gestern die 2D-Version mit dem 50% Rabatt für die Switch geholt. Ich flippere grundsätzlich gerne, aber was ich nicht so hinkrieg (auch auf den realen Flipperkästen) ist während dem Spielen mitzukriegen was meine Mission ist. Das ist mir irgendwie zu viel aufs Mal. Naja, Spass machts trotzdem
Gas Hilpp
@ Gas Hilpp:
Den SW-Flipper für die Switch habe ich mir auch geholt.
Und ich kann Dir sagen, dass ich ebenfalls keine Ahnung bezüglich der Missionen habe. Aber für mich macht das nicht viel aus, ich weiss sowieso nicht wohin ich die Kugeln kloppe. Dazu muss ich sagen dass ich sowiso kein Flipper-Champion bin. Ich habe in meinem Leben nur sehr, sehr selten geflippert und ich könnte Dir heute nichteinmal sagen wo es damals überhaupt Flipper gab.
Von daher ich freue mich dass es jetzt virtuelle SW-Flipper gibt und ich habe auch meinen Spass daran zu Flippern. Insbesondere in VR.
Wenn ich es richtig verstehe ist die Version der Switch eher eine Vorgänger-Version der VR-Variante. Die Switch hat mit 19 Tischen eine riesige Auswahl, während die VR-Version nur 8 Tische hat. Da die Tische für die PT und ST, sowie SOLO in der VR-Version noch fehlen erwarte ich hier noch 1 oder 2 Updates mit neuen Tischen.
Was am Ende bei der VR-Version am meisten enttäuscht ist die Nerd-Höhle, in der man zwar unzählige Sammel-Items ausstellen kannst, die aber sonst keine Interaktionen zulässt.
In die Switch-Version muss ich erst noch auführlich reinschauen.
Dark Yoda FDS
@Dark Yoda FDS
Gut, da bin ich zum Glück nicht der einzige. Aber wie gesagt, Spass machts trotzdem! Man kann sich im Menu zumindest die Hauptmissionen anschauen und sich dort versuchen zu merken wo man hinballern sollte. Aber eben... das Zielen
Ja, der Raum im VR Game (danke für die coole Rezension btw. @Kexikus) ist wohl sowas wie das Ding auf Endor (?) in Battlefront I wo man Zeugs für seine Erfolge kriegt.
Gas Hilpp
@ Gas Hilpp:
Mittlerweile bin ich auch dazu gekommen, den SW-Flipper auf der Switch zu testen. Zuerst spielte ich eine Runde in normalen Handheld-Modus, was mich aber gar nicht begeisterm konnte: Der Tisch war einfach winzig klein und dazu noch gequetscht.
Dann versuchte ich mal was neues und spielte das Game hochkant. Natürlich ging das wegen des Handlings der Tasten gar nicht. Also ging ich an die grosse Lösung:
https://www.instagram.com/p/COkpjf2pmDZ/
Senkrecht auf dem Switch-Ständer und mit abgedockten Joy Jons war es wirklich cool.
Tatsächlich sind die Tische die es in beiden Versionen gibt auch idenditsch, zumindest konnte ich keinen Unterschied feststellen. Was mich an der Switch-Version stört ist die Tatsache dass die Tische zu Episode 9 und zum Mando fehlen. Und ausgerechnet der Mando-Tisch ist in VR mein Liebligsflipper.
Dark Yoda FDS
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