Als George Lucas 1973 versuchte, seine Idee zu einem Science Fiction Film mit starkem Einfluss klassischer Märchen und viel Mystik bei einem Studio unterzubringen, wurde er reihenweise abgewiesen. Science Fiction galt als wenig gewinnbringend und Universal und United Artists hielten den Stoff für zu kompliziert und fantastisch. Erst bei Twentieth Century Fox zeigte sich der damalige Creative Director Alan Ladd Jr. angesichts von Lucas früheren Filmen "American Grafitti" und "THX 1138" interessiert an dem Stoff. Ladd Jr. glaubte an Lucas und ließ ihn einen vorläufigen Vertrag unterschreiben. Sofort machte sich Lucas an die Arbeiten zum Drehbuch und engagierte 1975 den Konzeptdesigner Ralph McQuarrie um seine Visionen in Bildform zu bringen. Als Lucas die Bilder und sein Drehbuch Fox vorlegte, waren McQuarries Zeichnungen maßgeblich dafür verantwortlich, dass Lucas nun endgültig grünes Licht für seinen Film bekam. Als der endgültige Vertrag ausgearbeitet wurde, sicherte sich Lucas die Rechte an jeglichem Merchandise, dem Soundtrack und jeglichen Fernsehverwertungen, im Gegenzug wurde sein Honorar recht tief angesetzt. Bei Fox glaubte niemand so recht an einen großen Erfolg. Science Fiction machte damals nicht viel Gewinn. Ein überdurchschnittlich erfolgreicher Film dieses Genres brachte maximal 35 Millionen Dollar. Doch als Star Wars schließlich im Mai 1977 anlief, übertraf der Erfolg alles bisher da gewesene. Riesige Schlangen bildeten sich vor den Kinos und der Terminus "Blockbuster" wurde geschaffen. Einige sahen den Film bis zu 30 Mal; manch einer reihte sich nach dem Ende einer Vorstellung geradewegs in die Reihe für die nächste Vorstellung ein. Star Wars machte unglaubliche 276 Millionen Dollar Gewinn in den ersten anderthalb Jahren. Der Film war der bis dahin erfolgreichste Film überhaupt.
Während die Zukunft der angeschlagenen Fox Studios durch den großen Erfolg gerettet schien, bereute man dort dennoch recht schnell, Lucas sämtliche Verwertungsrechte zugesprochen zu haben. Schlauerweise hatte Lucas bereits vor der Veröffentlichung des Films an eine weitere Vermarktung gedacht. Bereits 1976 hatte Lucas mit dem Schriftsteller Alan Dean Foster eine Vereinbarung über eine Romanadaption des Drehbuchs, sowie eines zweiten Buches geschlossen, dass im Falle eines geringen Erfolges des Films als Vorlage für eine Low-Budget Fortsetzung hätte dienen können. "Splinter of the Mind's Eye" wurde im März 1978 veröffentlicht und basierte auf vielen Ideen, die Lucas für den Film nicht verwendet hattet. Lucas Vorgabe war, dass die Geschichte mit wenig Kosten hätte verfilmt werden können. Han Solo und Chewbacca kamen in der Geschichte nicht vor, da Harrison Fords Vertrag im Gegensatz zu Fishers und Hamills nicht für mehrere Filme ausgehandelt worden war. Zusätzlich hatte Lucas Charles Lippincott, Lucasfilms damaligen Publicitybeauftragten, damit betraut, mit Marvel Comics über eine Verwertung des Films als Comicserie zu verhandeln. Stan Lee war allerdings wenig davon überzeugt und stimmte erst zu, als man sich darauf einigte, Lucasfilm keine Lizenzgebühren zahlen zu müssen, wenn die Auflage unter 100.000 bleiben würde. Nach dem phänomenalen Erfolg des Films wurden Fosters Romane und die Marvelcomics geradezu aus den Regalen gerissen und Lucasfilm befand sich plötzlich in der Position, hohe Lizenzgebühren für die weitere Vermarktung verlangen zu können. Durch das Merchanding verdiente sich Lucas eine goldene Nase. Die Comicserie rettete Marvel sogar vor dem finanziellen Ruin.
In der Führungsetage von Twentieth Century Fox merkte man schnell, dass man mit der Übergabe der Rechte an der weiteren Verwertung der Lizenz an George Lucas einen Fehler gemacht hatte. Um den Gewinn an der Marke Star Wars, die plötzlich Millionen wert war, weiter ausschöpfen zu können, wurde nun nicht nur die Fortsetzung des Kinofilms beschlossen, sondern man kam auf die Idee, eine Fernsehserie zu produzieren, die die Fans bis zum nächsten Film bei der Stange halten sollte. Da Lucas selbst aber genug mit der Arbeit an eben jenem Film beschäftigt war, gab er die komplette Kontrolle an Fox, respektive CBS ab. Eine Entscheidung, die er später bitter bereuen sollte und dazu führte, dass er zukünftig alle Projekte genau überwachen ließ oder sich selbst darum kümmerte.
Fox engagierte daraufhin die Produktionsfirma Smith-Hemion um ein erstes TV-Special zu produzieren, aus dem man dann bei entsprechendem Erfolg eine Serie hätte machen können. Smith-Hemion hatten damals eine Reihe erfolgreicher Fernsehspecials produziert. Die Autoren Lenny Rips und sein damaliger Partner Pat Proft trafen sich daraufhin mit George Lucas und innerhalb eines Tages hatten sie mit ihm ein grundlegendes Storygerüst ausgearbeitet. Basierend auf diesen Notizen erstellten sie ein erstes Skript. Dieser erste Entwurf wurde übrigens vor kurzem im Nachlass von Ralph McQuarrie gefunden, der darauf basierend seine ersten Designskizzen angefertigt hatte.
Die Produzenten Ken und Mitzie Welch überarbeiteten diesen ersten Drehbuchentwurf noch einmal komplett. Um die Handlung etwas aufzulockern, entschied man sich zudem, einige Varietenummern einzubauen und einige Gaststars für Gesangseinlagen zu engagieren. Da man zu diesem Zeitpunkt noch daran dachte, das Ganze im Falle eines Erfolges zu einer Serie auszubauen, wurden eine ganze Reihe aufwändiger Designs entworfen und in den Burbank Studios begann man mit dem Bau der Sets.
Ursprünglich hätte David Acomba, ein früherer Klassenkamerad von Lucas an der USC Filmschule, auf Lucas Wunsch hin bei dem Special Regie führen sollen. Doch aufgrund kreativer Differenzen schmiss dieser schnell das Handtuch. So entstanden nur drei Sequenzen unter seiner Regie (unter anderem die Szenen in der Cantina und die Szenen mit Jefferson Starship). Steve Binder, der schon früher mit Smith und Hemion gearbeitet hatte, ersetzte Acomba. Mit einem Budget von etwas über einer Million Dollar wurde das Special innerhalb eines Monats abgedreht.
Ben Burtt, der bereits bei Star Wars für die Soundeffekte tätig war, musste über eine Stunde an Klängen für Mallas und Itchys Dialoge aufzeichnen. Für Malla zeichnete er die Geräusche von Schwarzbären und für Itchy von Grizzlybären auf. Eine dieser Aufnahmen, in der ein Löwe den Kopf einer Kuh verspeiste, wurde später in dem Film Alien eingesetzt. Lumpys "Stimme" stammte von einem Babybären namens Tarik aus dem Zoo von San Jose.
Die Designs stammten wie bereits für Star Wars größtenteils von Ralph McQuarrie und Joe Johnston.
Die Kostüme der Wookiees wurden von Stuart Freeborn entworfen und für die komplexen Masken wurde Stan Winston engagiert. Da die Dialoge der Wookiees komplett in deren Sprache gehalten wurden, mussten die Masken viel komplexer sein, als in Star Wars. In dem Kinofilm waren Chewbaccas Dialoge kurz, aber im Special bestand mehr als zehn Minuten lang die gesamte Kommunikation aus unverständlichen und nicht untertitelten Grunz- und Brummlauten. Damit die Emotionen der Figuren und die Bedeutung der Worte für das Publikum gut verständlich waren, mussten die Masken ausdrucksstärker sein als Chewbaccas Maske in Star Wars. So war es Stan Winstons Aufgabe, die Masken entsprechend zu verbessern.
Chewies Familie wurde von George Lucas für das Special ersonnen und Lucasfilm Ltd. entwickelte extra eine Art 40-seitige "Wookiee-Bibel", damit deren Welt so dargestellt wurde, wie sich Lucas diese dachte. Der finale Regisseur des Specials, Steve Binder, hielt sich streng an diese Vision, da er mit Lucas selbst nie in Kontakt stand. Lucas hatte zu der Zeit genug mit der Vorbereitung an "Das Imperium schlägt zurück" zu tun.
Die Hauptgeschichte drehte sich hierbei um den so genannten Life Day, einen Wookiefeiertag, der nur alle drei Jahre stattfindet. Verfolgt vom Imperium reisen Han und Chewbacca an Bord des Falcon also nach Kazook (die Heimatwelt der Wookiees wurde erst in späteren Publikationen in Kashyyyk umgetauft), wobei sie von Sternenzerstörern aufgehalten und ihr Schiff beschädigt wird, weshalb sie sich verspäten.
In der ersten Viertelstunde des Specials sah man dann allerdings nur Chewbaccas Familie, die in nicht untertiteltem Shyriiwook miteinander sprachen, was für das Publikum reichlich befremdlich wirkte.
Die Haupthandlung wurde dabei immer wieder durch Sequenzen unterbrochen, die im Haus der Familie von Chewbacca in verschiedenen Holoübertragungen zu sehen waren. So sieht sich Lumpy auf einem Holoprojektor einige akrobatische Darbietungen an und Chewbaccas Vater erhält von dem menschlichen Händler und Freund der Familie Saun Dann eine Art VR-Gerät, einen so genannten "Mind Vaporator“, mit der er eine semi-erotische Gesangs- und Tanzdarbietung ansah. Zudem sah sich Malla eine Kochsendung mit einer vierarmigen Köchin an und im weiteren Verlauf der Handlung, als Imperiale in das Haus der Wookiees eindringen, sieht sich Lumpy heimlich eine Geschichte über Boba Fett an, welche komplett als Trickfilmsequenz gedreht worden war. Währenddessen sehen sich die Sturmtruppen einen Report über das Leben auf Tatooine an, in dessen Verlauf eine Cantina zu sehen ist, in der die Barkeeperin ihren Gästen eine Gesangseinlage darbietet. Diese Szenen waren stark überzogen dargestellt und sollten durch einen humoristischen Ton die ernsteren Szenen mit den Wookiees und den Imperialen auflockern, wirkten aber eher störend und beschämend und waren zum größten Teil Schuld an der negativen Rezeption des Specials.
Neben Han Solo und Chewbacca waren auch Luke, C-3PO, R2-D2, Darth Vader und Leia in kleinen Rollen zu sehen. Carrie Fisher sang in ihrer Rolle sogar am Ende des Specials einen Song zur Melodie von John Williams berühmter Titelmusik.
Noch vor dem Dreh der Live-Action Szenen engagierte Fox Jean DeJoux und Elizabeth Savel von Nelvana Limited, einem kanadischen Animationsstudio, um eine elfminütige Tricksequenz zu entwickeln, die im Mittelteil des Specials zu sehen sein sollte. In dieser wurde zum ersten Mal Boba Fett vorgestellt, der ursprünglich bereits in Star Wars einen Auftritt haben sollte. Nelvana wurde dem breiteren Star-Wars-Publikum später auch durch die Trickserien Droids und Ewoks bekannt.
19.05.1944 - geb.: Peter Mayhew (Chewbacca, gest. 2019)
19.05.1972 - geb.: Claudia Karvan (Sola Naberrie, gest. 2021)
20.05.1968 - geb.: Timothy Olyphant (Cobb Vanth)
20.05.1982 - Abschluss der Dreharbeiten von Episode VI