Die meisten Fans wissen, daß die Produktion von Episode IV von zahllosen Problemen begleitet war, darunter einem unkooperativen Filmstudio, extremem Zeitmangel, teilnahmslosen Mitarbeitern, Geldknappheit, neuen Technologien für Spezialeffekte, Wetter- und Droidenproblemen… die Liste ließe sich praktisch endlos fortsetzen. Die wenigsten dieser Probleme wurden bislang jedoch aus der Perspektive von Mitarbeitern dokumentiert. Mit The Making of Star Wars ändert sich das, da das Buch mit seinen Originalinterviews aus den Produktionsjahren einen unmittelbaren Blick auf die Ereignisse hinter den Kulissen werfen kann.
Rinzler profitierte bei seiner Arbeit an dem Buch von seinen Erfahrungen bei den Dreharbeiten von Episode III, die er als Autor zweier Bücher über Die Rache der Sith, The Art of Star Wars: Episode III - Revenge of the Sith und The Making of Star Wars Revenge of the Sith, begleiten durfte. Die Rückschau auf Episode IV erforderte allerdings dennoch eine andere Herangehensweise.
"Bei Episode III wußte jeder, daß der Film ein großes Ereignis und aller Voraussicht nach ein großer Erfolg werden würde.", erzählt Rinzler. "Jeder Beteiligte war sich seiner Rolle in der Kinogeschichte bewußt. Bei Episode IV war das genaue Gegenteil der Fall. Einige hatten wohl Vorahnungen, und George Lucas war wegen American Graffiti schon ein wenig bekannt, aber niemand hatte eine Vorstellung von dem Phänomen, zu dem der Film werden würde. Die meisten erwarteten eher ein komplettes Fiasko. Episode III war eine weitestgehend sichere Sache, ein Projekt, das sich auf vertrauten Pfaden bewegte, Episode IV hingegen ein ständiger Kampf, praktisch eine Reise durch unerforschtes Terrain. Jeder Schritt auf dieser Reise war ein Drama."
Zu diesen ständigen Kämpfen zählte die Erstellung zahlreicher Drehbuchfassungen, die Vertragsverhandlungen mit Fox, diverse Katastrophen bei den Dreharbeiten, der Fast-Zusammenbruch von ILM und weitere Hindernisse, die dem Film beinahe zum Verhängnis geworden wären. "Der Film wurde nur fertig, weil Lucas ihn mit unerschütterlicher Willenskraft vorantrieb.", meint Rinzler. "Ohne den Erfolg von American Graffiti wäre er noch nicht einmal in Produktion gegangen. Daß es Schwierigkeiten gab, war mir klar, daß sie so riesig waren, war aber eine echte Überraschung."